#bioentdecken – Tipp 22

Grillen mal anders – Köstliche Bio-Veggie Alternativen für nachhaltigen Genuss

Was gibt es Schöneres, um den Sommer zu zelebrieren, als gemeinsam mit den Liebsten den Grill anzuwerfen? Heute soll es darum gehen, welche Köstlichkeiten Du abseits von Fleisch auf dem Grill zubereiten kannst – und wie Du dein Grillerlebnis dabei noch möglichst nachhaltig gestalten kannst.

Für viele Menschen gehören Steaks und Würstchen zur Grillsaison dazu. Fleisch aus biologischer Haltung kannst du am Bio-Siegel erkennen. Hier wird auf eine artgerechte und ressourcenschonende Tierhaltung gesetzt. Näheres dazu erfährst Du in unserem #bioentdecken-Tipp 12.

Doch schon lange landet nicht mehr bloß Fleisch auf dem Rost. Eine breite Auswahl an vegetarischen und veganen Produkten sorgt für eine große Vielfalt beim Grillen. Im Biohandel finden sich viele Alternativen auf Weizen- oder Sojabasis in Bio-Qualität. Noch relativ neu im Handel finden sich Produkte aus Lupine und auch die Jackfrucht. Hier ein kleiner Überblick dazu:

  • Seitan: besteht aus dem wasserunlöslichen Klebereiweiß (Gluten) des Weizenmehls und wird deshalb auch „Weizenfleisch“ genannt. Seitan hat eine bissfeste, fleischähnliche Struktur und lässt sich deshalb gut als Alternative für Würstchen, Gyros, Schaschlik & Co einsetzen.
  • Tofu: besteht aus Sojaeiweiß und wird durch Zusatz von Gerinnungsmitteln aus Sojamilch hergestellt. Früher war Tofu auch unter dem Begriff „Bohnenquark“ bekannt. Tofu ist geschmacklich neutral und lässt sich deshalb besonders gut marinieren. Tofu gibt es in verschiedenen Konsistenzen. Zum Grillen sollte am besten auf eine feste Sorte zurückgegriffen werden
  • Tempeh: wird aus gelben Sojabohnen hergestellt und mit einem Edelpilz beimpft. Durch diese Fermentation entsteht ein nussiger schnittfester Fleischersatz, der sich auch gut marinieren und braten lässt.
  • Lupine: ist die „Sojabohne des Nordens“. Hier wird das Protein genauso wie bei Sojabohnen zu Lupinentofu verarbeitet.
  • Jackfrucht: Der Jackfruchtbaum ist ein Maulbeergewächs mit großen schweren Früchten und wächst weltweit in tropischen Ländern. Die Früchte, die hierzulande als Fleischersatz angeboten werden, sind aussortiere unreife Früchte, die in den Herkunftsländern in Salzlake eingelegt und exportiert werden.

Auch viele Gemüsesorten wie Zucchini, Paprika, Kartoffeln oder Zwiebeln eignen sich hervorragend als Grillgemüse. Für noch mehr Abwechslung können gegrillte Früchte wie Pfirsiche, Aprikosen oder Erdbeeren sorgen. Im Saisonkalender kannst du nachschauen, welche Sorten zum jetzigen Zeitpunkt in Deutschland wachsen.

Ein Grillbuffet wird jedoch erst durch die Beilagen komplett. Leckere Marinaden, Grillsoßen und Dipps, Kartoffel-, Nudel- oder Bulgursalate und Bio-Brote runden das Grillerlebnis ab. Die meisten Rezepte und fertigen Produkte kommen dabei ohnehin ohne tierische Lebensmittel aus oder können ganz leicht vegan zubereitet werden.

Leckere, vegetarische und vegane Rezepte wie „Gegrillte Kräuterseitlinge“ oder „Gegrillte Kaiserschoten mit Salbei“ findest du auf oekolandbau.de oder bei proveg.

Übrigens gilt es nicht nur bei der Lebensmittelauswahl auf Nachhaltigkeit zu achten. Auch beim Grillzubehör wie Einweg-Geschirr oder Alu-Grillschalen werden Ressourcen verbraucht und somit die Umwelt belastet. Besser sind hier von Zuhause mitgebrachte Teller und wiederverwendbare Grillmatten oder Edelstahlschalen.

Beim Kauf von Grillkohle sollte Du außerdem darauf achten, dass darin kein Tropenholz enthalten ist – dies ist laut einer Analyse des WWF leider bei 50% aller Grillkohlen der Fall und führt zur erheblichen Zerstörung des tropischen Regenwalds. Stattdessen sollten die Rohstoffe aus nachhaltig bewirtschaften Wäldern stammen, erkennbar am FSC-Siegel. Besser noch ist der Kauf von Bioholzkohle aus ökologischer Forstwirtschaft. Hier wird auf Kahlschlag und Pestizide verzichtet. Inzwischen wird Grillkohle auch immer öfter aus Abfallprodukten der Natur wie Olivenkernen, Kokosschalen oder Maiskolben hergestellt. Wer ganz aufs Zündeln verzichten kann, bevorzugt am besten Elektrogrills.

 

Die Tippreihe #bioentdecken ist Teil des Projektes „Bio gemeinsam entdecken“ des Ökomarkt Vereins. Das Projekt ist ein vielfältiges Bildungsangebot mit Aktionsständen und Workshops, das junge Erwachsene in Hamburg und Schleswig-Holstein über den ökologischen Landbau sowie zu einer ressourcenschonenden Ernährung mit Bio-Produkten. informiert. Unter dem #bioentdecken gibt der Ökomarkt Verein in Zeiten der Corona-Krise unter www.oekomarkt-hamburg.de wöchentlich alltagsnahe Tipps zu einem nachhaltigen Lebens- und Ernährungsstil mit Bio-Produkten.

Gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages im Rahmen des Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) sowie aus Erträgen der Lotterie BINGO! Die Umweltlotterie.

Weitere Informationen zum ökologischen Landbau liefert das Informationsportal www.oekolandbau.de