Im Rahmen der Umsetzung des Projekts „Waste not, Want not“ hatten die Projektpartner die Möglichkeit, die Mensa der Heinrich-Hertz-Schule Grundschule und des Gymnasiums in Hamburg zu besuchen. Das Essen in der Schulmensa wird von dem gemeinnützigen Verein Kinderwelt Hamburg durchgeführt. Er versorgt fast 8.000 Schulkinder in der ganzen Stadt mit leckeren Bio-Mahlzeiten.

Rund 800 Schülerinnen und Schüler essen täglich in der Mensa der Heinrich-Hertz-Schule. Das Mittagessen wird in Form eines Buffetsystems serviert. Das System funktioniert so, dass jeder Schüler mindestens 4 Tage im Voraus auswählen muss, welche „Grundmahlzeit“ er/sie möchte. So hat die Küche genügend Zeit, die Zutaten vorzubereiten und den Abfall zu minimieren. Am Tresen in der Mensa bestätigt der/die Schüler*in mit einem Chip, dass das Mittagessen im Voraus bezahlt wurde. Anschließend gibt ihm der Koch einen Teller mit der Hauptkomponenten des Gerichts. Dies kann je nachdem  Fleisch, Fisch oder Hauptgemüse sein. Danach gehen die Schüler*innen zum Buffet, um weitere Komponenten auswählen zu können: gegartes Gemüse, Reis, Kartoffeln, Salat, Nudeln, Saucen, Gewürze in Form von Kräutern etc. Auch Suppen und/oder Obst werden angeboten.  Insgesamt stehen täglich rund 15 verschiedene Zutaten am Buffet zur Auswahl. Vom Buffet können sich die Schüler*innen so oft und so viel nehmen, wie sie möchten, Die Schüler*innen gehen in ihren jeweiligen Klassen zu bestimmten geplanten Zeiten in die Mensa. Sie haben dann  jeweils ca. 20 Minuten Zeit für das Mittagessen. Kinder der jüngsten beiden Klassen kommen in die Cafeteria und essen mit ihren Lehrer*innen am Tisch zu Mittag.

Die Küche serviert täglich 800 Gerichte in zwei Stunden – von 11:30 bis 13:30 Uhr. In der Küche arbeiten 6 Köche/ Köchinnen, zwei Köche zum Zeitpunkt des Servierens des Hauptteils des Gerichts. Die Mahlzeiten für das Buffet werden kontinuierlich nach den Wünschen der Gäste zubereitet. Alle nicht servierten Mahlzeiten werden um 13:30 Uhr eingefroren und am nächsten Tag verwendet, um andere Gerichte zuzubereiten: gebackenes Gemüse, Suppen usw. Fleisch wird zweimal pro Woche als Hauptgericht serviert, während an anderen Tagen vegetarische Optionen angeboten werden.

Alle Zutaten stammen aus biologischem Anbau, sind also zu 100% Bio. Auch die Zutaten spiegeln die Saisonalität maximal wider (im Winter findet man keine Tomaten und Gurken am Buffet) und werden von lokalen Produzenten bezogen. Die Kosten für ein Gericht beträgt 5,30 €, Kinder und ihre Eltern zahlen 4,15 € für das Mittagessen. Die Differnz wird von der Stadt Hamburg übernommen.  Darüber hinaus werden sozial benachteiligte Familien teilweise bezuschusst.

Nach der Einführung des Buffet-Ausgabesystems wurde die Menge an nicht gegessenen und weggeworfenen Lebensmitteln von Kindern von 100 Gramm pro Gast und Tag auf nur noch 30 Gramm reduziert. Grund dafür ist nicht nur die Möglichkeit für Kinder, die Menge, die sie essen, selbst einzunehmen, sondern auch die intensive Zusammenarbeit mit Lehrer*innen, die die Kinder und Schüler*innen regelmäßig aufklären. Jeden Tag wiegen die Köch*innen die Menge der nicht gegessenen Lebensmittel ab und passen das Menü für die nächsten Tage entsprechend an. Wenn häufig der Wert über den 30g pro Gast liegt, wird dies an die Lehrenden weitergegeben, um dies um Schulalltag nochmal mehr vertiefter zu thematisieren.

Rund um ein wirklich tolles Best Practice Bespiel wie man Kindern durch die eigenverantwortliche Essensauswahl aktiv an der Vermeidung von Lebensmittelverschwendung beteiligt und somit Ressourcenschutz betreibt und die eigene Selbstwirksamkeit schon in jungen Jahren stärkt.

Herzlichen Dank nochmal an die Heinrich-Hertz-Schule und natürlich an Volker Jahr von Kinderwelt e.V.

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