#bioentdecken – Tipp 28

Rein in die Kartoffeln!

Bio-Kartoffeln mit Sorgfalt für Natur und Menschen angebaut

Knusprig gebraten, gekocht oder mit anderem Gemüse kombiniert? Kaum ein anderes Gemüse lässt sich in so viele Gerichte und Produkte verwandeln wie die Kartoffel. Wie die Pasta für die Italiener so spielen Kartoffeln als Hauptnahrungsmittel in Deutschland eine wichtige Rolle, und zwar nicht nur auf unserem Teller, sondern auch für die Umwelt. Warum sich die tolle Knolle in deutschen Böden so heimisch fühlt und weshalb sie als gesund und ressourcenschonend gilt, verraten wir in unserem #bioentdecken-Tipp 28.

Anbau

2019 wurden 10,6 Millionen Tonnen Kartoffeln geerntet. Weniger als 2% der gesamten Erntemenge stammen dabei aus ökologischem Anbau.Der Pro-Kopf-Verbrauch lag im Jahr 2018/19 durchschnittlich bei 55 kg Kartoffeln. Die späten Sorten stellen den Großteil der deutschen Kartoffelernte dar, gepflanzt werden sie schon im April. Zu diesem Zeitpunkt bieten die Böden mit Temperaturen zwischen acht und zehn Grad ideale Wachstumsbedingungen – hierbei können die Kartoffeln gut keimen und üppig wachsen. Ihre Haupterntezeit beginnt im August und dauert bis September. Sie können aber noch bis in den Oktober hinein von den Feldern geholt werden.

Wie generell im Öko-Landbau steht auch beim Anbau von Bio-Kartoffeln der vorbeugende Pflanzenschutz im Mittelpunkt. Abwechslungsreiche Fruchtfolgen, eine gute Bodenstruktur und hohe Humusgehalte sorgen dafür, dass die Pflanzen besser mit Wasser und Nährstoffen versorgt werden.

Starke Knolle mit geringem Wasserverbrauch

Auch wenn immer häufiger eine zusätzliche Bewässerung zur Überbrückung von Trockenphasen in Deutschland zum Einsatz kommt, kann die deutsche Kartoffel beim Thema Wasserverbrauch überzeugen. Für ein Kilogramm Kartoffeln werden nur rund 135 Liter Wasser benötigt. Bei importierten Kartoffeln ist der Verbrauch oft doppelt oder dreimal so hoch. Auch im Vergleich zu anderen Grundnahrungsmitteln schneidet die Kartoffel beim Wasserverbrauch gut ab: Der weltweite Durchschnittsverbrauch etwa beim Anbau von Reis liegt bei 2.500 Litern Wasser pro Kilogramm – das ist mehr als das 18-fache gegenüber der Kartoffel. Insgesamt sind aber aller Voraussicht nach zukünftig Investitionen in die Entwicklung von hitze- und trockenresistenten Sorten nötig. Mehr zu den Auswirkungen des Klimawandels auf den Bio-Kartoffelanbau erfahrt ihr in diesem Interview.

Lagern

Aufgrund ihrer festen und robusten Schale eignet sich die Knolle besonders gut zum Lagern. So können wir regionale Kartoffeln fast das ganze Jahr über genießen. Damit die Kartoffeln auch Zuhause unbeschädigt bleiben, sollten sie am besten dunkel und nicht über 10° C gelagert werden. ABER bitte nicht im Kühlschrank, denn hier kann sich schnell der Geschmack verändern.

Gesunde Vielfalt

Mit 80% Wassergehalt ist die dicke Knolle ein echter Schlankmacher. Daneben stecken in Kartoffeln viele hochwertige Nährstoffe wie Proteine, Vitamine und Mineralien. Was die kalorienarme Knolle außerdem wertvoll macht, kannst Du hier nachlesen.

Die Auswahl an Kartoffeln im Handel ist groß. Je nach Stärkegehalt unterscheidet man zwischen festkochend, vorwiegend festkochend und mehlig kochenden Sorten.

Festkochende Kartoffeln wählt man für Gerichte, wo dünne Kartoffelscheiben gefragt sind, die in Form bleiben sollen, wie z.B. in Bratkartoffeln, Gratin oder auch bei Pommes und Salat.

Mehlig kochende Kartoffeln zerfallen leicht und eignen sich hervorragend für Suppen Püree oder Gnocchi.

Vorwiegend festkochende Kartoffeln können für fast alle Gerichte verwendet werden. Besonders gut finden sie ihren Einsatz in Eintöpfen, Knödeln und Schupfnudeln oder ganz simpel und lecker als traditionelle Pell -oder Salzkartoffeln. Weitere Informationen, Rezepte und Tipps rund um die Kartoffel gibt es unter: www.die-kartoffel.de

Die Tippreihe #bioentdecken ist Teil des Projektes „Bio gemeinsam entdecken“ des Ökomarkt Vereins. Das Projekt ist ein vielfältiges Bildungsangebot mit Aktionsständen und Workshops, das junge Erwachsene in Hamburg und Schleswig-Holstein über den ökologischen Landbau sowie zu einer ressourcenschonenden Ernährung mit Bio-Produkten. informiert. Unter dem #bioentdecken gibt der Ökomarkt Verein in Zeiten der Corona-Krise unter www.oekomarkt-hamburg.de wöchentlich alltagsnahe Tipps zu einem nachhaltigen Lebens- und Ernährungsstil mit Bio-Produkten.

Gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages im Rahmen des Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) sowie aus Erträgen der Lotterie BINGO! Die Umweltlotterie.

Weitere Informationen zum ökologischen Landbau liefert das Informationsportal www.oekolandbau.de