#bioentdecken – Tipp 26

Der Saft hängt an den Bäumen-

Die Idee naturnaher Streuobstwiesen.

Blutrote Kirschen, knackige Äpfel, saftige Birnen und Zwetschgen. Jetzt beginnt die Erntezeit für all diese köstlichen Obstsorten.

Im Obstanbau gibt es unterschiedliche Bewirtschaftungsmethoden. Häufig stellt man sich aufgereihte Obstbäume soweit das Auge reicht vor, die von Landwirt*innen bewirtschaftet und gepflegt werden und wo ein niedriger Apfelbaum am nächsten steht. Diese nennt man auch niederstämmige Plantagenobstanlagen. Im Gegensatz dazu gibt es allerdings auch den Streuobstbau.

Wichtige Fakten über den Streuobstbau:

  • Der Streuobstbau ist ein Hochstamm-Obstbau. Charakteristisch ist die Mischung von vielen verschiedenen Obstarten und Obstsorten, die verstreut in der Landschaft stehen. Aufgrund der hochstämmigen Bäume können die Wiesen doppelt genutzt werden. Die Fläche unter den Bäumen kann beispielsweise als Gras für Weidetiere dienen. Streuobstbäume stehen meist auf Wiesen, Weiden oder Mähweiden.
  • Streuobstbau nimmt nach NABU Schätzungen rund 300.000 Hektar in Deutschland ein. Im Vergleich dazu wird Plantagenobstbau auf circa 60.000 Hektar betrieben.
  • Der Anbau ist in der Regel umweltfreundlich, da oftmals auf synthetische Behandlungsmittel wie Pestizide und Dünger verzichtet wird. Als „bio“ bezeichnet und vermarktet werden, können allerdings nur Produkte von zertifizierten Streuobstwiesen. Auch die Bio-Zertifizierung einer Streuobstinitiative, die als Verein organisiert ist, ist möglich
  • Der ökologische Wert der Streuobstwiesen ist enorm. Sie beherbergen eine herausragende Artenvielfalt von Tieren und Pflanzen und fördern somit die Biodiversität der Kulturlandschaften.
  • Streuobstwiesen sind sehr widerstandsfähig. Trotzdem kann mangelnde Pflege zu schlechten Erträgen oder zum Eingehen der Wiese führen. Zwei- bis dreimal jährlich sollte die Streuobstwiese gemäht oder beweidet werden, um diese gut instand zu halten.

Das Obst der Streuobstwiesen kann neben dem täglichen Verzehr als Tafelobst auch perfekt zur Mostproduktion verwendet werden. Das gilt gerade dann, wenn man mehr erntet als man essen kann. Viele Mostereien nehmen dein Obst an und stellen daraus köstlichen Saft her, der mit Sprudelwasser zu einer leckeren Limonade aufgegossen werden kann. Fertig ist ein schmackhaftes und vitaminreiches Erfrischungsgetränk für den Sommer. Wo es mobile oder stationäre Mostereien gibt, findest Du hier.

Die Tippreihe #bioentdecken ist Teil des Projektes „Bio gemeinsam entdecken“ des Ökomarkt Vereins.

Das Projekt ist ein vielfältiges Bildungsangebot mit Aktionsständen und Workshops, das junge Erwachsene in Hamburg und Schleswig-Holstein über den ökologischen Landbau sowie zu einer ressourcenschonenden Ernährung mit Bio-Produkten. informiert. Unter dem #bioentdecken gibt der Ökomarkt Verein in Zeiten der Corona-Krise unter www.oekomarkt-hamburg.de wöchentlich alltagsnahe Tipps zu einem nachhaltigen Lebens- und Ernährungsstil mit Bio-Produkten.

Gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages im Rahmen des Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) sowie aus Erträgen der Lotterie BINGO! Die Umweltlotterie.

Weitere Informationen zum ökologischen Landbau liefert das Informationsportal www.oekolandbau.de