Volle Vielfalt: Forschung wirkt – auf Bio-Betrieben

120 Veranstaltungen in ganz Deutschland – das Erfolgsformat der Veranstaltungen zum Wissenstransfer (Witra) bietet Praktikern eine bunte Herbst-Auswahl. In den nächsten drei Monaten finden in ganz Deutschland über 120 Veranstaltungen statt, die den kollegialen Austausch beflügeln – und dabei Ergebnisse aus der Forschung in die Betriebe der ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft bringen.

„Getreu dem Motto ‚Vielfalt ist Trumpf‘, sind die Themen und Veranstaltungsformate so divers wie die Branche und ihre Fragen, wenn es gilt, den eigenen Betrieb weiterzuentwickeln“, sagt Farina Herrmann, Projektkoordinatorin beim Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW).

Übergreifende Themen in der Wertschöpfungskette – etwa zur regionalen Kooperation der Kräutervermarktung oder der Käseherstellung – bringen Erzeugerinnen, Verarbeiter und Händlerinnen vor Ort zusammen. Wie die Artenvielfalt auf Äckern und Weiden gestärkt werden kann, erfahren Bäuerinnen und Bauern gleich auf mehreren Veranstaltungen in diesem Herbst. Und auf zahlreichen Milchviehtagen können sich Praktiker über die neuesten Erkenntnisse bei Kälberaufzucht, Fütterung und Stallbau informieren.

„Es gibt viele Themenschwerpunkte, die zum Mitdiskutieren und zum Austauschen einladen, von der Bodenbearbeitung bis zur Kommunikation von Bio-Qualität. Die volle Vielfalt eben“, bewirbt Koordinatorin Herrmann die beliebten Vorträge, Workshops und Tagungen.

Wann die nächste Witra-Veranstaltung in Ihrer Nähe stattfindet, recherchieren Sie ganz einfach online auf www.boelw.de/veranstaltungssuche.

Hintergrund

Das Projekt „Auf Augenhöhe: Wissenstransfer zwischen Forschung und Praxis der ökologischen und nachhaltigen Land- und Lebensmittelwirtschaft“ wird vom BÖLW koordiniert und durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags im Rahmen des Bundesprogramms ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft gefördert.

Die Träger der Veranstaltungen sind: Bioland, Biopark, BÖLW, Bundesverband Naturkost Naturwaren, Demeter-Forschungsring, Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft, ECOVIN, Gäa, Naturland und die Stiftung Ökologie und Landbau.

Insgesamt organisiert das Netzwerk mit über 50 Fachberatern und Koordinatoren im gesamten Bundesgebiet über 250 Veranstaltungen im Jahr. Was die Veranstaltungen besonders wertvoll und wichtig macht, beschrieben die Koordinatorinnen und Berater in den Verbänden Anfang dieses Jahres:

„Die Witra-Veranstaltungen sind einfach gut. Sie schaffen Raum und Zeit, um neue Erkenntnisse aus der Forschung vorzustellen und fruchtbare Diskussionen mit den Landwirten zu führen.“

Christian Landzettel, Bioland-Fachberatung

„Das Feedback, was wir nach den Veranstaltungen bekommen, zeigt uns, wie sehr wir mit einem Thema ins Schwarze getroffen haben. Besonders spannend wird es für Praktikerinnen und Praktiker, wenn Wissen aus der Forschung und Erfahrung vom Acker zusammenkommen.“

Simone Witzel, Biopark

„Die Mitarbeiter im Fachhandel stehen in vorderster Reihe, wenn es darum geht, Transparenz zu Öko-Produkten zu schaffen und Weiterentwicklungen im eigenen Geschäft umzusetzen. Mit Witra-Veranstaltungen ermöglichen wir es Ladnern und Fachpersonal am Wissensfortschritt teilzuhaben.“

Stephanie Größel, BNN

„Unsere Teilnehmerzahlen verdeutlichen das starke Interesse an neuen Ansätzen und Methoden. Mit den Forschungserkenntnissen, die in den Fachforen der Messen Agritechnica und Eurotier vorgestellt werden, können neben Öko-Praktikern auch viele umstellungsinteressierte Landwirte erreicht werden.“

Dr. Klaus Erdle, DLG

„Häufig wünschen sich die Teilnehmer mehr Lösungsansätze für Probleme aus der Praxis oder einfachere Umsetzungsmöglichkeiten für Forschungserkenntnisse. Witra-Veranstaltungen sind ein tolles Format, um zwischen Forschung und Praxis zu vermitteln. Sie machen zudem die Grenzen der Forschungsprojekte deutlich und verweisen auf notwendige nächste Schritte.“

Felix Klein, ECOVIN

„Ich halte das Witra-Format für sehr geeignet, weil an solchen Terminen unglaublich viel Wissen vermittelt wird. In einer zunehmend digitalen Informationswelt gewinnt der Austausch von Mensch zu Mensch eine neue Qualität.“

Gesine Mandt, Demeter-Forschungsring

„Die Veranstaltungen ermöglichen es, den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis in beide Richtungen zu fördern. Bei unseren Wissenstransferveranstaltungen binden wir Praktiker in Seminare ein und holen Wissenschaftler auf den Hof. Durch diese Art Vernetzung entsteht so auch ein langfristiger Mehrwert für alle Beteiligten.“

Ulf Müller, Gäa-Fachberater

„Eine generelle Herausforderung ist es, aus der großen Masse von Forschungsergebnissen, die für die Praxis Nutzbaren herauszuarbeiten. Das ist sehr anspruchsvoll und die Witra-Veranstaltungen geben uns Beratern hierzu Gelegenheiten und Möglichkeiten.“

Stephan Scholz, Naturland-Fachberatung

„Auf den Veranstaltungen herrscht oft eine sehr positive Atmosphäre. Neben Forschungsimpulsen sind es der Erfahrungsaustausch und die positiven Beispiele der Kolleginnen und Kollegen, die die Landwirte darin ermutigen, selbst zum Gestalter zu werden.“

Manuel Nagel, Stiftung Ökologie und Landbau

„Unsere Witra-Fachgespräche sind sehr effiziente und partizipative Formate, die die Branche mit den entscheidenden Stakeholdern ins Gespräch bringen. Hier werden viele Rädchen aufeinander abgestimmt, damit Praxis und Gesellschaft bestmöglich vom Wissensfortschritt profitieren.“

Dr. Friedhelm von Mering, BÖLW

Pressemitteilung des BÖLW vom 09. Oktober 2019