Restefreie Festtagsküche

Zu keiner Zeit im Jahr wird in Deutschland so viel gekocht und geschlemmt wie rund um die Weihnachtsfeiertage. Vor allem große Familienessen sind dabei nicht immer einfach zu kalkulieren. Zu gut für die Tonne! gibt Tipps, wie sich durch gute Planung, pfiffige Notlösungen bei Kochunfällen und spontane Einladungen Lebensmittelabfälle vermeiden lassen.

Menüplanung: gemeinsam und nachhaltig

Gerade wenn das Festtagsmahl in größerer Runde bestritten wird, lohnt es sich, vorher die Essensvorlieben abzufragen und genau zu überlegen, was in welchen Mengen auf den Tisch kommt. Folgende Fragen können bei der Orientierung helfen:

• Wer isst Fleisch und Fisch, wer lieber vegetarisch oder vegan?
• Gibt es Unverträglichkeiten und Allergien?
• Wie viele Kinder, wie viele Erwachsene nehmen am Essen teil?
• War man vorher gemeinsam körperlich aktiv oder geht es innerhalb weniger Stunden von der Kaffeerunde zum Abendessen über?

Zudem kann die Weiterverwertung gleich bei der Zubereitung mitgedacht werden und Zutaten entsprechend ausgewählt werden. Bleibt die Familie noch zum Mittagessen am nächsten Tag, sodass übrig gebliebener Rotkohl zum Flammkuchen weiterverarbeitet oder der Raclettekäse für das Risotto am nächsten Tag noch genutzt werden kann? Rezeptanregungen finden Sie hier.

Einkäufe stressfrei planen

Jeder kennt das: ein Weihnachtstreffen folgt auf das nächste, ob Treffen zum Glühwein, Vorführung in der Schule, Kaffeerunde im Verein oder die gemütliche Runde mit Oma, Opa, Tante und Onkel. Zwischendrin muss dann noch das Essen für die eigene Familie eingekauft werden. Um sich da nicht im allgemeinen Trubel zu Hamsterkäufen verleiten zu lassen, hilft es, die Einkaufsmöglichkeiten vor und zwischen den Feiertagen genau im Blick zu behalten und am Einkaufstag selbst gezielt die vorher geschriebene Einkaufsliste abzuarbeiten.

An Heiligabend schließen die Supermärkte in allen Bundesländern um 14 Uhr. Der Last-Minute-Ansturm ist dementsprechend groß. Am ersten und zweiten Weihnachtstag bleiben die Läden komplett geschlossen, bevor am 27. und 28. Dezember wieder die regulären Öffnungszeiten gelten. Der 29. Dezember fällt 2019 auf einen Sonntag – die Läden bleiben also zu. Am 30. Dezember und an Silvester können die Supermärkte wieder regulär öffnen. Eine Ausnahme bilden die Bundesländer Bremen, Hessen und Thüringen. Hier schließen die Märkte wie an Heiligabend auch an Silvester bereits um 14 Uhr.

Erste Hilfe für das Festessen

Es ist der Schrecken aller Köchinnen und Köche: Bei der aufwändig über Stunden oder gar Tage hinweg vorbereiteten Mahlzeit läuft auf der Zielgeraden etwas schief. Mit den folgenden Tipps lässt sich versalzenes oder verkochtes Essen doch noch aufpäppeln. So ist der Abend gerettet und die wertvollen Lebensmittel müssen nicht in der Tonne landen:

• Versalzenes Fleisch oder Fisch lassen sich kleinschneiden und mit einer neutralen, ungewürzten Beilage wie Reis oder Kartoffeln vermengen.
• Zu scharf gewürzte Fleisch- oder Fischstücke kann man je nach dem geschmacklichen Charakter der Mahlzeit mit Honig neutralisieren.
• Zu trocken gewordene Fleisch- oder Fischstückchen lassen sich für längere Zeit in Soße einweichen.
• Versalzene Suppe kann man ganz einfach mit Wasser strecken und mit Einlagen auffüllen. Alternativ eignet sich hierfür auch Sahne.
• Ist eine Soße oder Suppe zu fettig geraten, lässt sich das Fett nach Erkalten der Flüssigkeit leicht von der Oberfläche abschöpfen.
• Überkochtes Gemüse muss nicht aufgrund seiner Konsistenz in der Tonne landen, sondern taugt püriert immer noch zur schmackhaften Beilage.

Hintergrund
Zu gut für die Tonne!
Jährlich fallen in Deutschland entlang der gesamten Lebensmittelversorgungskette rund zwölf Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle an, sechs Millionen davon allein in Privathaushalten. Wie Verbraucherinnen und Verbraucher die Lebensmittelverschwendung reduzieren können, zeigt Zu gut für die Tonne! bereits seit 2012. Mit der in 2019 beschlossenen Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung rückt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft neben den Privathaushalten auch die Sektoren Primärproduktion, Verarbeitung, Groß- und Einzelhandel sowie Außer-Haus-Verpflegung stärker in den Fokus. Ziel ist es, bis 2030 die Lebensmittelverschwendung in Deutschland auf Einzelhandels- und Verbraucherebene zu halbieren und Lebensmittelabfälle entlang der Produktions- und Lieferkette zu verringern. Unter www.zugutfuerdietonne.de finden Interessierte Fakten zur Lebensmittelverschwendung, Tipps für einen nachhaltigeren Umgang mit Lebensmitteln sowie kreative Rezepte für beste Reste.

Pressemitteilung vom 10. Dezember 2019 von Zu gut für die Tonne!