Ohne Reste durchs Semester!

Der Geldbeutel zu klamm für den Bioladen, die Verpackungen im Discounter zu groß für den Single-Haushalt: Ein sorgsamer und bewusster Umgang mit Lebensmitteln fällt nicht allen Studierenden leicht. Zum Weltstudententag am 17. November hat Zu gut für die Tonne! eine Reihe von Tipps zusammengestellt, mit denen auch im intensiven Alltag zwischen WG-Party und Klausurphase Lebensmittel vor der Tonne gerettet werden können. 

Schnell verderbliche Lebensmittel in der WG teilen

Knapp ein Drittel aller Studierenden in Deutschland lebt in einer Wohngemeinschaft (WG). Und obwohl es hier manchmal konfus zugehen kann, bieten WGs eigentlich die optimalen Voraussetzungen für ein möglichst abfallfreies Miteinander. Folgende Kniffe können helfen:

  • Lebensmittel gemeinsam anschaffen und aufbrauchen: Besonders leicht verderbliche Milchprodukte sowie Lebensmittel in Großverpackungen können so vor der Tonne gerettet werden. Lebensmittel zur gemeinsamen Nutzung können zur Übersichtlichkeit auf einem extra beschrifteten Regalbrett beziehungsweise einer separaten Kühlschrankebene gelagert werden. Eine gemeinsame WG-Kasse sorgt für eine faire Kostenverteilung.
  • Zu viel gekocht? Der Rest der WG freut sich. Es muss nur klar sein, wer sich wo bedienen darf.
  • Ein längerer Urlaub steht an und im Kühlschrank befindet sich noch viel Angebrochenes? Ab damit ins Gemeinschaftsfach und die Mitbewohnerinnen und Mitbewohner durch einen Zettel am Kühlschrank oder eine Nachricht in der gemeinsamen Messenger-Gruppe informieren.

Gemeinschaftsbrot und Leitungswasser

Steigende Mieten und durchgetaktete Studiengänge, die wenig Raum für Nebenjobs lassen, zwingen Studierende zunehmend zum Sparen. Mit den folgenden Tipps wird der Geldbeutel an den richtigen Ecken geschont:

  • Leitungswasser trinken: Es ist im ganzen Bundesgebiet von hoher Qualität, kostet nicht extra, muss nicht in den fünften Stock geschleppt werden und verursacht keinen Abfall.
  • Brot selbst backen: Gelingt mit diversen Backmischungen spielend leicht und kann nach Bedarf auch am Sonntagabend nachgebacken werden, wenn alle Bäckereien und Supermärkte geschlossen sind.
  • Mahlzeiten und Einkäufe planen und eigenes Essverhalten reflektieren: Wer seine Essvorlieben kennt, kauft weitsichtiger ein, wer längerfristig plant, kann Reste von Anfang an zur Weiterverwertung einkalkulieren.

Beilagen müssen nicht aus Prinzip aufs Tablett 

Unimensen sind eine logistische Meisterleistung. In den begrenzten Zeiträumen zwischen den Vorlesungen wollen parallel tausende von Studierenden ihren Hunger ohne lange Wartezeiten und mit genügend Auswahlmöglichkeiten stillen. Ohne Vorbereitung der Speisen und genaue Mengenkalkulationen ist das kaum möglich. Gleichzeitig müssen strenge Hygienestandards eingehalten werden. Was können Studierende tun, damit in den Mensen möglichst kein Essen im Müll landet?

  • Mittagessen mit Bedacht zusammenstellen: Einmal aus der Auslage genommen, können separate Beilagen, wie man sie oft zum Tagesgericht bekommt, nicht mehr zurückgegeben werden. Besser also nur nehmen, was man auch wirklich schafft.
  • Teller zu voll? In die Runde fragen, ob noch jemand Appetit hat, ist keine Schande.
  • Leere Vorratsdose mitbringen: Der Hunger meldet sich gern noch einmal am Nachmittag zurück.

Eine Reihe von Mensen reagieren mittlerweile mit unterschiedlichen Ansätzen auf das Problem der Lebensmittelverschwendung. Mit ihrer „Happy Hour“ war beispielsweise die Mensa der Universität Ulm in diesem Jahr für den Zu gut für die Tonne! – Bundespreis nominiert.

Hintergrund

Zu gut für die Tonne!

Jährlich fallen in Deutschland entlang der gesamten Lebensmittelversorgungskette rund zwölf Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle an, sechs Millionen davon allein in Privathaushalten. Wie Verbraucherinnen und Verbraucher die Lebensmittelverschwendung reduzieren können, zeigt Zu gut für die Tonne! bereits seit 2012. Mit der in 2019 beschlossenen Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung rückt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft neben den Privathaushalten auch die Sektoren Primärproduktion, Verarbeitung, Groß- und Einzelhandel sowie Außer-Haus-Verpflegung stärker in den Fokus. Ziel ist es, bis 2030 die Lebensmittelverschwendung in Deutschland auf Einzelhandels- und Verbraucherebene zu halbieren und Lebensmittelabfälle entlang der Produktions- und Lieferkette zu verringern. Unter www.zugutfuerdietonne.de finden Interessierte Fakten zur Lebensmittelverschwendung, Tipps für einen nachhaltigeren Umgang mit Lebensmitteln sowie kreative Rezepte für beste Reste.

Pressemitteilung von Zu gut für die Tonne! vom 13. November 2019.