Neue „Unterrichtsmaterialien Papier – von Natur bis Kultur“ helfen beim Wald-, Arten- und Klimaschutz

Die Arbeitsgemeinschaft Natur- und ­Umweltbildung ANU NRW e. V. und Papier & Ökologie e. V. veröffentlichen digitale, kostenfreie Unterrichtsmaterialien Papier. Ziel ist es, Schüler*innen die ökologischen und sozialen Folgen, die mit dem Alltagsprodukt Papier verbunden sind, anschaulich und praxisnah zu vermitteln und sie zu eigenem Handeln zu befähigen und zu motivieren. Lehrkräften aller Schulformen, von der Grundschule bis zur Oberstufe, sowie Multiplikator*innen außerschulischer Lernorte bietet das facettenreiche Thema Papier eine Fülle von Anknüpfungspunkten und Bearbeitungsmöglichkeiten für verschiedenste Schulfächer sowie den fachübergreifenden Unterricht. Gegliedert in neun Bausteine behandeln die digitalen Materialien unterschiedlichste Aspekte „von Natur bis Kultur“ mit Ablaufvorschlägen, didaktischen Hinwei­sen, Folienvorlagen, Arbeitsblättern sowie Sachinformationen für den fachlichen Hintergrund. Dabei können die Inhalte, je nach Zeit und Schwerpunktset­zung, wie im Baukastensystem einzeln oder kombiniert bearbeitet werden und ermöglichen zahlreiche Bezüge zu den Lehrplänen

„Aktuell wird das Thema Papier und Ökologie an Schulen kaum unterrichtet. Neben biologischen und kulturgeschichtlichen Inhalten, bietet es viele verschiedene Aspekte, um beispielhaft unsere Konsumgüter zu beleuchten“, betont Mitautorin Barbara Maué, Lehrerin (Sek. I/II), Biologin und Referentin für Kindheits­pädagogik. Papier ist ein ideales Praxisthema für die Bereiche Klima-, Natur- und Ressourcenschutz, für Materialkunde, ökologisches Konsumverhalten, globale Probleme mit Rückbezug auf die eigene Lebenswirklichkeit, weltweite soziale Ungleichheiten und Raumnut­zungskonkurrenz sowie internationale wirtschaftliche Verflechtungen. Von besonderem Interesse ist, dass die Arbeit in effektive Handlungs­alternativen mündet, die auf Basis der erarbeiteten Kenntnisse von den Schüler*innen selbst kurzfristig umgesetzt werden können. Dabei lassen sich unterschiedliche Aktionselemente miteinander verknüpfen, z. B. ein buntes Willkommenspaket mit Recyclingpapier-Produkten für die Schulanfänger oder Initiativen zum Papiersparen. So erfahren Schüler*in­nen eigene Wirksamkeit, woraus eine hohe Motivation resultiert, die im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung auch auf andere Bereiche positive Effekte haben kann.

Während der Projektlaufzeit von Juni 2018 bis Dezember 2019 wurden flankierende Lehrerfortbildungen in ganz Deutschland durchgeführt. Die Zusammenarbeit mit Landesinsti­tuten für Lehrerbildung und Schulentwicklung sowie staatlichen Schulämtern soll weiterge­führt werden, um das Thema Papier künftig immer stärker im Unterricht zu verankern.

Hintergrund:

Der Papierverbrauch in Deutschland ist enorm und über 80 % des benötigten Holzes werden importiert – mit negativen Auswirkungen für Natur und Menschen insbeson­dere in Ländern des globalen Südens. Umso entscheidender sind ein sparsamer Umgang, konsequente Wahl von Recyclingpapier mit Blauem Engel und sorgfältige Altpapierentsorgung, um die wertvollen Holzfasern so oft wie möglich im Kreislauf zu führen. Dies trägt entscheidend zur Entlastung der Wälder sowie zur Energieeinsparung bei.

Umweltverbände und Waldexpert*innen, die seit Jahrzehnten für umfassenden Wald-, Biodiversitäts- und Klimaschutz kämpfen, unterstützen das Projekt als Kooperationspartner. Ministerien, Stiftungen und ökologisch ausgerichtete Unternehmen ermöglichten die Veröffentlichung dank finanzieller Förderung (s. Seite 429/430 des PDF).

Die neuen Unterrichtsmaterialien Papier sind auf den Internetseiten www.foep.info / Veröffentlichungen abrufbar.

Pressemitteilung Papier & Ökologie e. V. vom  Januar 2020