Ich und meine 2000 qm

Mittlerweile ist die Draußensaison in vollem Gange und zahlreiche Kinder und Jugendliche erleben täglich auf unseren Höfen, wo ihre Lebensmittel herkommen.

Eine besondere Kooperation besteht seit mehr als 10 Jahren mit der Zukunftsschule Flachsland aus Ohlsdorf. Jeder Jahrgang der gesamten Schule besucht einmal im Jahr für zwei bis drei Tagen das Bioland Gut Wulksfelde. Hier wird zu einem Schwerpunktthema wie bspw. Fleischkonsum, Hühner und Eier oder Berufe auf dem Bauernhof geforscht und gearbeitet.

Im letzten Monat besuchten uns die Großteams 2, die aus den Jahrgängen 3 bis 6 bestehen. Gelernt wird an der Zukunftsschule in jahrgangsübergreifenden Klassengemeinschaften.

Zum Thema Fleischkonsum nahmen die Kinder auf dem Hof z.B. die Schweine- und Rinderhaltung unter die Lupe. Sie fanden heraus, dass man 9 kg Getreide braucht, um lediglich 1 kg Rindfleisch zu produzieren. Im Hofladen wurde erkundet, welche Teile vom Tier verkauft werden und wie sie sich im Preis voneinander unterscheiden. Auch die globalen Auswirkungen unseres Fleischkonsums wurden diskutiert.

Am zweiten Tag verglichen die Kinder verschiedene Gerichte miteinander in Bezug auf deren Anbauflächen. Dazu bekamen sie den Flächenbedarf von verschiedenen Gerichten sowie Straßenmalkreide und einen Zollstock bzw. Maßband und haben dann den Flächenanteil pro Gericht aufgezeichnet. Danach konnten alle sehen, wie unterschiedlich der Flächenbedarf sein kann vor allem im Vergleich vegan, vegetarisch und mit Fleisch.
Diese Idee stammt vom Weltackerprojekt in Berlin (https://www.2000m2.eu). Teilt man die Ackerfläche dieser Welt durch die Zahl ihrer Bewohner*innen, ergibt das etwa 2000 m² pro Menschen. Darauf muss alles wachsen, was jede Person verbraucht. Mit Hilfe eines Flächenrechners können verschiedene Essens-Gerichte und ihre jeweils benötigte Anbaufläche berechnet werden. Spagetti Bolognese verbrauchen 1,75 m2Ackerfläche, Spagetti mit Tomatensauce dagegen nur 0,65 m2.
Je nach Einsatz von tierischen Produkten misst die Fläche deutlich mehr oder weniger. Es wurde diskutiert, was passiert, wenn wir mehr Fläche verbrauchen, als uns eigentlich zur Verfügung steht.

Zum Abschluss der beiden Tage wurde der Kochlöffel geschwungen. Die Kinder bereiteten gemeinsam verschiedene vegetarisch/vegane Rezepte zu. Besonders gut kam die Mousse au chocolat aus Seidentofu und eine vegane Leberwurst an.