„Gemeinsam Boden gut machen“- Förderpreis für Bio-Betriebe

Gewinner-Betriebe leisten wertvollen Beitrag für Klima- und Umweltschutz, sauberes Grundwasser und gesunde Böden.

Zehn Landwirtinnen und Landwirte aus sechs Bundesländern sind auf dem Umweltfestival für die vorbildliche Umstellung ihres landwirtschaftlichen Betriebs auf Ökolandbau mit dem NABU-Förderpreis „Gemeinsam Boden gut machen“ ausgezeichnet worden.

Die Betriebe bauen ihr Gemüse, Obst und Getreide nach Bio-Kriterien an, verzichten auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und halten höhere Standards bei der Tierhaltung ein. Die Förderung soll den angehenden Öko-Betrieben dabei helfen, die Kosten für den Umbau zu decken und die zweijährige Umstellungsphase zu überbrücken, in der sie bereits nach Bio-Kriterien wirtschaften, aber noch keine Bio-Preise erzielen.

Mit „Gemeinsam Boden gut machen“ bringt der NABU gemeinsam mit der „Alnatura Bio-Bauern-Initiative“ (ABBI), der REWE Group, Lebensbaum, Minderleinsmühle und weiteren Unternehmen und Stiftungen den Ausbau der ökologischen Landwirtschaft in Deutschland weiter voran. So leisten sie einen wichtigen Beitrag, Böden und Gewässer zu verbessern und die Artenvielfalt zu schützen. Fast 80 Landwirtinnen und Landwirte haben ihren Betrieb seit dem Start des Projekts 2015 auf ökologische Landwirtschaft umgestellt – das entspricht einer Gesamtfläche von rund 15.000 Hektar Land auf dem mehr als 35.000 Tonnen CO2 eingespart wurden.

„Die ausgezeichneten Landwirtinnen und Landwirte leisten einen wertvollen Beitrag für den Klima- und Umweltschutz, für sauberes Grundwasser und gesunde Böden. Außerdem helfen sie dabei, die Biodiversität zu bewahren und Artenvielfalt zu schützen.“ (Leif Miller, NABU-Bundesgeschäftsführer)

Das sind die ausgezeichneten Betriebe (mit Anbauverband)

  • Unterleiten Hof (Naturland), Bayern
  • Konradhof (Bioland), Bayern
  • Bioland Hof Sonnenschein (Bioland), Niedersachsen
  • Aller’s Wiesenhof (Naturland), Rheinland-Pfalz
  • David’s Biohof (Naturland), Mecklenburg-Vorpommern
  • Ziegenhof Stubenrauch (Gäa), Sachsen
  • Omega-3-Bauernhof Hamel (Demeter), Hessen
  • Weinbau Olinger (Bioland), Bayern
  • Familie Halbritter (Demeter), Bayern
  • Pfabhof (Naturland), Bayern

 

Wer ist förderfähig?

Auch für nächstes Jahr kann sich jeder, der seinen landwirtschaftlichen Betrieb auf ökologische Bewirtschaftung umstellen oder seinen Ökobetrieb um mindestens 30 Prozent erweitern möchte auf die Förderung bewerben. Der Betrieb muss sich außerdem einem Bio-Anbauverband in Deutschland anschließen. Gefördert werden auch Betriebe, die Bioprodukte direkt am Hof verarbeiten oder vermarkten. Bewerbungen werden ab dem 1. April 2022 angenommen. Ausführliche Informationen gibt es hier.

Diese Förderung ist wichtig da, die europäische und deutsche Agrarpolitik bislang nicht ausreichend finanzielle Anreize bietet und die Landwirtschaft bei der Umstellung auf Ökolandbau dadurch noch immer auf finanzielle Unterstützung angewiesen ist. Stattdessen hat die EU-Agrarpolitik bisher dazu geführt, dass Wiesen und Felder immer intensiver bewirtschaftet werden – mit schwerwiegenden Folgen für die Artenvielfalt. Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) empfiehlt die europäische Agrarpolitik mit effektiven Maßnahmen umfassend zu ökologisieren. Auch die Zukunftskommission Landwirtschaft, in der Vertreter der Umweltverbände, der konventionellen und ökologischen Landwirtschaft, der Ernährungsindustrie und der Wissenschaft vertreten waren, fordern die Landwirtinnen und Landwirte für Umweltmaßnahmen und den Erhalt der Biodiversität angemessen zu honorieren.

 

 

Pressemitteilung vom 19.09.2021 des NABU

Bildquelle: NABU/ABBI, Mueller