Essen aus der Region – Beteiligt euch!

Warum wir die regionale Landwirtschaft unterstützen sollten und welche Möglichkeiten es dazu im Alltag gibt

Wem ein umweltbewusster Lebensstil am Herzen liegt, der möchte am liebsten jederzeit ökologisch und regional einkaufen. Im Supermarkt oder auf dem Wochenmarkt werden wir allerdings oft von einem riesigen Angebot erschlagen oder können auf den ersten Blick nicht erkennen, wo das Produkt herkommt.

Ackerglück in der Hamburger Schanze zeigt, wie es auch anders möglich ist. „Nicht nur reden, sondern auch handeln!“ lautet hier das Motto. Dementsprechend stehen die Werte Frische, Regionalität und eine ökologische Herstellungsweise der angebotenen Produkte an erster Stelle. Das Nachhaltigkeitskonzept wird aber auch über die Waren hinaus gelebt: Der Strom für den Laden besteht zu 100 % aus erneuerbaren Energien, unnötige Plastikverpackungen werden vermieden und auch sonst achtet das Team auf ein nachhaltiges Handeln im Alltag. Ackerglück ist nämlich kein gewöhnlicher Bioladen, sondern ein Mitgliederladen.

Das Konzept von Mitgliederläden ist einfach: Möchte man Mitglied werden, wird pro Monat ein Beitrag gezahlt. Im Gegenzug dazu darf im Laden zum Einkaufspreis (zuzüglich eines kleinen Aufschlags um Verderb etc. zu kompensieren) eingekauft werden. Das bringt viele Vorteile mit sich, beispielsweise können die Erzeuger dadurch direkt und fair bezahlt werden und auch die Existenz des Ladens ist nicht von Einkäufen abhängig, sondern wird größtenteils durch die Mitgliedsbeiträge gesichert.

Zusätzlich zu den vergünstigten Preisen versuchen Mitgliederläden, ein ganzheitliches und schönes Einkaufserlebnis zu schaffen. Das Sortiment ist sorgfältig und liebevoll ausgewählt und kann oft auch mitbestimmt werden. Neben frischem Obst und Gemüse gibt es über Fleisch und Milchprodukte auch Haushaltswaren oder Kosmetikprodukte – natürlich alles unter dem Anspruch der Nachhaltigkeit.

In Hamburg gibt es neben Ackerglück noch weitere Mitgliederläden, wie die Warenwirtschaft in Ottensen, den Bioladen am Hammer Park oder Vabiou’s in St. Pauli. Auch der Kattendorfer Hof ist gleich mit drei Hofläden in Hamburg vertreten – hier ist das Konzept allerdings noch ein anderes. Wer sich hier beteiligen will, wird Mitglied in der Solidarischen Landwirtschaft, kurz SoLaWi, des Kattendorfer Hofs.

Eine SoLaWi funktioniert so, dass die Mitglieder mit ihren Beiträgen den Hof finanzieren. Auf diese Weise sorgen sie dafür, dass einerseits die Erzeuger*innen Planungssicherheit, ein gesichertes Einkommen und somit die Möglichkeit erhalten, sich einer gesunden Form der Landwirtschaft zu widmen und andererseits die Waren zu fairen Preisen, unabhängig vom Weltmarkt oder Discounter-Angeboten gehandelt werden können. Im Gegenzug erhalten die Mitglieder jede Woche einen Anteil der Ernte an Gemüse, Milch- und Fleischprodukten etc. – je nachdem was auf dem Hof produziert wird. In den Hofläden oder an anderen Abholdepots können diese dann ganz einfach von den Mitgliedern mitgenommen werden.

Weitere Angebote in Hamburg und Umgebung gibt es z.B. mit der SoLaWi Vierlande, dem Buschberghof in Fuhlenhagen, De Öko Melkburen in Lentföhrden oder der SoLaWi Superschmelz in Wistedt, die unter anderem an ein Depot bei Minitopia in Wilhelmsburg liefert.

Wer also regionale Höfe unterstützen, somit einen Beitrag für die Nachhaltigkeit leisten und dadurch immer einen Zugang zu frischen, qualitativ hochwertigen Lebensmitteln haben möchte, sollte sich die Höfe der solidarischen Landwirtschaft einmal genauer anschauen oder gerne in einem Mitgliederladen vorbeischauen – denn auch als Nicht-Mitglied darf dort eingekauft und das Konzept ausprobiert werden.

 

Eine Übersicht und mehr Informationen zu SoLaWis gibt es hier.

Vera Czarnetzki, Ökomarkt e.V.