Corona verändert auch den Ernährungsalltag der Deutschen
Bundesernährungsministerin stellt Ernährungsreport 2020 vor
Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, hat am 29. Mai den Ernährungsreport 2020 vorgestellt. Die repräsentative forsa-Umfrage beleuchtet die Ess- und Einkaufsgewohnheiten der Deutschen. Aufgrund der aktuellen Corona-Situation hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) die Umfrage um eine Zusatzbefragung „Ernährung in der Corona-Krise“ ergänzt:
Die Befragung macht deutlich: Immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher wollen auch verstärkt auf saisonale Produkte mit kurzen Transportwegen zurückgreifen. 83 Prozent ist es (sehr) wichtig, dass ein Lebensmittel aus der Region kommt.
„Corona verändert auch den Ernährungsalltag der Deutschen“, betont Bundesernährungsministern Julia Klöckner. „Lebensmittel aus der Region haben an Bedeutung gewonnen. Es ist ein neues Bewusstsein für Lebensmittel entstanden – und für die Arbeit derjenigen, die sie produzieren. Diese neue Wertschätzung gilt es, aufrecht zu erhalten.“
Peter Röhrig, Geschäftsführer des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), kommentiert den Ernährungsreport wie folgt:
„Ein weiteres Jahr zeigen die Menschen Ernährungsministerin Klöckner, was sie wollen. Gesundes, umwelt- und tierfreundlich hergestelltes Essen ohne Gentechnik. Dafür sind die Deutschen bereit, weniger Fleisch zu essen und tiefer in die Tasche zu greifen.
Bio bietet alle diese Vorteile in einem Paket, das kennen und schätzen die Menschen. Das Bio-Siegel bleibt das bekannteste Gütezeichen für die Deutschen. Auch weil immer mehr Menschen sehen, dass nur mit Bio nicht nur gutes und gesundes Essen gesichert ist, sondern auch Artenvielfalt, Klima und Gewässer geschützt werden können.
Der Report zeigt, dass die Bundesregierung von den Deutschen einen klaren Auftrag hat Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion enkeltauglich zu machen. Die Kundinnen und Kunden stützen damit auch die Ziele der europäischen Farm to Fork-Strategie Bio auf 25 % der Fläche auszudehnen und unser Ernährungssystem grundlegend umzubauen. Dazu braucht es eine umfassende Ernährungsstrategie, die dazu beiträgt, die gesamte Wertschöpfungskette resilient zu machen.
Für diesen notwendigen Umbau muss Klöckner mehr tun als auf Einzelinitiativen und Freiwilligkeit zu setzen. Denn für Mensch und Umwelt ungesunde Konsumstile und Produktionsverfahren kosten die Steuerzahler jedes Jahr Milliarden-Summen.
Mit ein paar Prozent für die Bio-Forschung im Haushalt des Agrarministeriums ist das nicht zu schaffen, das ist eine Aufgabe für die gesamte Regierung, die hier gemeinsam handeln muss.
Die Bio-Branche steht der Bundesregierung gerne mit der Erfahrung und Kompetenz von über 42.000 ökologisch wirtschaftenden Unternehmen zur Seite.”
Hintergrund:
Im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat das Meinungsforschungsinstitut forsa von Dezember 2019 bis Januar 2020 rund 1.000 Bundesbürgerinnen und -bürger ab 14 Jahren telefonisch zu ihren Ess- und Einkaufsgewohnheiten befragt – bereits zum fünften Mal seit 2015. Zusätzlich hat forsa im April 2020 rund 1.000 Bundesbürgerinnen und -bürger in einer repräsentativen Umfrage gefragt, welchen Einfluss die Corona-Krise auf ihr Einkaufs-, Koch- und Essverhalten hat.
Den gesamten Ernährungsreport 2020 finden Sie hier: www.bmel.de/ernaehrungsreport2020
Pressemitteilung des Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und Pressemitteilung vom Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) vom 29. Mai 2020