#Alltagstipp_Kochen mit Getreide: Dinkel & Grünkern

Meistens kennen wir Getreide in der Form von Mehl, Flocken oder weiterverarbeitet in Gerichten wie Nudeln und Brot. In Form von Brot und Pasta oder auch als Frühstücks-Müsli ist Getreide aus unserem Speiseplan kaum wegzudenken. Dabei eignet sich Getreide besonders zum Kochen von herzhaften Speisen.

Ob Auflauf, Burger oder Salat: die Zubereitungsform ist sehr vielseitig. Doch als Bestandteil herzhafter und warmer Speisen kommen Dinkel, Hafer und Co dagegen eher selten auf den Tisch. Dabei bieten die verschiedenen Getreidesorten eine tolle Abwechslung zu Kartoffeln, Reis oder Nudeln und lassen sich in der Küche sehr vielseitig verwenden.

Dinkel ist die Urform des Weizens. Lange Zeit wurde der Dinkel vom modernen Weizen fast aus den Regalen verdrängt, weil Weizen höhere Erträge erzielte und zugleich leichter zu verarbeiten ist. Doch seit einigen Jahrzehnten erlebt der Dinkel eine Renaissance und ist teilweise noch beliebter bei den Verbaucher*innen als Weizen, da er oft auch von Allergiker*innen besser vertragen wird als Weizen. Zudem übertrifft der Dinkel auch in seinem Nährstoffprofil etwas den Weizen, da Dinkel etwas mehr Eiweiß, Magnesium, Eisen und Zink enthält.

Dinkel gehört gemeinsam mit den alten Getreidesorten wie Einkorn, Emmer und Gerste zu den „Spelzgetreiden“. Das bedeutet, dass diese Getreidearten eine Schutzhülle -die Spelzhülle/den Spelz- enthalten, die das eigentliche Korn umgibt und vor äußeren Einflüssen schützt. Diese Spelzhülle wird beim „Entspelzen“ entfernt, um das Korn für die weitere Verarbeitung vorzubereiten.

Preis: Dinkel ist etwas teurer als Weizen, das liegt unteranderem daran, dass die Erträge nicht so hoch ausfallen wie beim Weizen und die Vorverarbeitung zudem aufwendiger ist.
1 KG Dinkelkörner kostet derzeit im Bioladen 4,49 € und Grünkern kosten 500g 4,49 €. Im Vergleich kostet 1 KG Weizen im gleichen Bioladen 2,99 €. Das ist natürlich schon ein preislicher Unterschied, aber man darf nicht vergessen, dass sich Getreide wenn man es kocht vom Gewicht her häufig verdoppelt oder sogar verdreifacht. Das heißt z.B. wenn man 100 g Dinkel in rohem Zustand kocht liegt das Gewicht nach dem Kochen häufig bei ca. 200-300g.
(Stand 21.07.23)

Da es regional angebaut wird, kann Dinkel wie auch Weizen in den meisten Bioläden aus der Region erworben werden. Achte beim Einkauf darauf, ob es auch wirklich aus der Region kommt.  Die Herfunkt sollte auf der Verpackung stehen.
Regional-angebauter Dinkel ist vom Klimaaspekt recht nachhaltig, da lange Transportwege – die z.B. bei Reis etc. anfallen würden- wegfallen. Zudem ist es weniger anfällig für Düngemittel und daher unter Bio-Landwirt*innen sehr beliebt. So gilt Dinkel als sehr robust, widerstandsfähig und wetterbeständig.

Dinkel zubereiten:

Backen:
Dinkel eignet sich hervorragend zum Backen, da Dinkel einen hohen Anteil an Klebereiweiß (Gluten) aufweist. Wer gerne Müsli oder Porridge isst, kann die Dinkelkörner z.B. mit einer Kornquetsche zu Dinkelflocken quetschen – als Alternative zu Haferflocken.

Eine Sonderform des Dinkels ist der Grünkern. Dies ist ein noch unreif geerntetes Dinkelkorn und muss für eine gute Lagerfähigkeit nach der Ernte noch gedarrt werden- also in einem Ofen getrocknet werden. Grünkern ist reich an B-Vitaminen, die wichtig für Gehirn und Nerven sind. Zudem ist es reich an Mineralstoffen wie Magnesium und Phosphor. Zum Backen ist Grünkern nicht geeignet.

Kochen:
Vor der Zubereitung von Dinkel oder Grünkern, sollte man Getreidekörner meist quellen lassen. Das spart nicht nur Zeit sondern auch Energie.
Dazu den Dinkel/ Grünkern in einem Sieb gründlich durchspülen. Anschließend mit der doppelten Menge frischem Wasser aufgießen und mehrere Stunden oder über Nacht einweichen.

Nach dem Einweichen kannst du das Getreide in dem Einweichwasser aber besser in frischem Wasser zum Kochen bringen.
Falls nötig kann man noch frisches Wasser hinzugeben.

Wenn das Wasser einmal aufgekocht ist, dann reicht es, den Dinkel/Grünkern bei kleiner Hitze ca. 10-15 Minuten köcheln zu lassen.

Tipp: Als Garprobe kannst du ein Korn aufschneiden. Es sollte dick und weich sein. Wenn du im Inneren noch weiße, also ungequollene Stärke siehst, dann muss das Getreide noch etwas länger kochen.

Projekt Sparen & (Bio)-Bewahren:
Ich bin Gina die Projektleiterin im Projekt: „Sparen und (Bio)-Bewahren – Nachhaltige Öko-Ernährung trotz geringem Budget“ und möchte Euch leckere, einfache, kostengünstige, nachhaltige und natürlich biologisch-produzierte Rezepte vorstellen. Ich bin davon überzeugt, dass Bio auch mit kleinem Budget funktionieren kann und genau das möchte ich euch durch eine gute Kalkulation und Auswahl zeigen. Denn beim Kauf von Bio-Lebensmittel tue ich nicht nur mir, sondern auch der Umwelt etwas Gutes.

Das Projekt „Sparen und (Bio)-Bewahren – Nachhaltige Öko-Ernährung trotz geringem Budget“ wird gefördert aus den Mitteln der Lotterie BINGO!Umweltlotterie für Schleswig-Holstein.